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MBMC: Höchste Feuerwehr

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Beim neuesten 1:43 Modell von Autocult, das in Kürze in den Hobby-Läden erhältlich sein wird, handelt es sich um den Benz-Gaggenau Feuerwehrwagen Typ 2CSN „Automobilspritze“ aus dem Jahre 1925. Das sehr detaillierte Modell macht einen hervorragenden Eindruck!

Der Wagen wurde damaliger Zeit von der Stadt Vaihingen, gelegen zwischen Stuttgart und Karlsruhe, bestellt. Die Entstehung der „Automobilspritze“, ab 1930 als „Motorfeuerspritze“ und ab 1949 als „LF 15-9“ bezeichnet, ist eine interessante Geschichte, die am besten von Autocult’s Informationsblatt mitgeteilt wird:

Der einstige Stolz Im Jahr 1924 sollte für die Feuerwehr in Vaihingen ein neues Feuerwehrauto gekauft werden. Diese Entscheidung dürfte auf Bürgermeisterebene diskutiert worden sein und die Unterhaltung drehte sich wohl nicht nur darum, auf welcher Lastwagen-Basis das neue Löschfahrzeug entstehen sollte, sondern auch wie sich das neue Fahrzeug finanzierte. Am Ende erklärten sich die umliegenden Gemeinden, die Zentralkasse des Landes, die Amtskörperschaften des Landkreises und auch die ansässige Industrie bereit, den Kaufpreis von exakt 31.360,90Mark (*) aufzubringen. Dieser Preis war bei der Bestellung des neuen Löschfahrzeugs gesichert und wurde wohl auch schon bei der Firma Benz-Gaggenau angezahlt, als sich die Stadtführung entschloss, dort den neuen Lastwagen fertigen zu lassen.

Die behördlichen Einkäufer hatten sich für das Chassis des Typs 2 CSN mit einem 40 PS starken Motor entschieden. Die Löscheinrichtung wurde nach den Wünschen des Auftraggebers zusammengestellt. Sie umfasste eine dreistufige Zentralpumpe, die durch die Motorkraft mit Übersetzung angetrieben wurde. Mit den weiteren Löscheinrichtungen wie Schlauchrolle am Heck und den Holzleitern, den unentbehrlichen Handgeräten und nicht zuletzt mit den maximal elf Feuerwehrmännern brachte der Löschwagen ein Gesamtgewicht von 2,5 Tonnen auf die Waage. Mit den 40 PS unter der Motorhaube erreichte der Benz eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h.

Der Kalender stand auf dem 3. Juni 1925, als die Feuerwehrmänner in Vaihingen ihr neues Gefährt in Empfang nahmen. Sicherlich avancierte der neue, in typischem feuerwehrrot lackierte Benz, der offiziell als „Automobilspritze Benz-Gaggenau“ bezeichnet wurde, schnell zum Stolz des gesamten Brandschutzverbandes, der sich in diesem Jahr neuformierte. Bis in den zweiten Weltkrieg hinein wurde der Feuerwehrwagen genutzt, bevor er letztlich noch von der Werkfeuerwehr des Unternehmens Salamander in Kornwestheim seine letzte Verwendung fand. Der langsame Schritt auf das Altenteil endete schließlich, als der Benz 2 CSN in das Feuerwehrmuseum Winnenden überging, in dem der Lastwagen heute noch zu bestaunen ist und als Relikt den Zeitgeist widerspiegelt, als es für Feuerwehrlastwagen kein Dach gab und die Männer bei allen Jahreszeiten den Kapriolen des Wetters gnadenlos ausgesetzt waren.

(*) Die Kostenbeteiligung sah übrigens folgendermassen aus:

  • 10.000 Mark – Industrie der Filder
  • 10.000 Mark – Zentralkasse Land
  •   2.000 Mark – Amtskörperschaft (Landkreis)
  •   8.000 Mark – umliegende Gemeinden, wobei die restlichen 1.360,90 Mark wohl aus der Kasse von Vaihingen kamen.

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